Geschichten aus dem Corona-Alltag der BDS

02Apr

Wo ist die Liebe geblieben?

In den letzten Tagen habe ich eine Situation erlebt, welche mich doch sehr zum Nachdenken gebracht hat. Ein Vater war mit seiner Tochter einkaufen. Diese saß im Einkaufswagen, während der Vater die schon gut geleerten Regale durchsuchte. Das Mädchen tippte ihren Vater an und fragte ihn sehr verwundert, was die Frau denn da an dem Einkaufswagen mache und ob das erlaubt sei. Der Vater blickte irritiert nach oben und sah, wie eine Frau sich am Einkaufswagen einer anderen bediente und in einem unaufmerksamen Moment eine Dose Mandarinen aus dem Wagen nahm und schnell weiter ging.

Diese erzählte Situation blieb mir hängen. Der Alltag bzgl. des Corona-Virus betrifft uns alle und ich denke, jeder macht sich auf seine Art Gedanken und Sorgen. Die Regale in den Einkaufsläden sind leerer als sonst und Klopapier scheint auch Mangelware zu sein. Doch wie weit sind wir bereit zu gehen? Müssen wir uns wirklich gegenseitig die Dosenmandarinen aus den Einkaufswägen klauen? Was ist mit dem Miteinander und Füreinander? Der Rücksichtnahme denen gegenüber, die nicht die finanziellen Möglichkeiten haben vorzusorgen? Ich denke, gerade jetzt ist die Zeit sich zu überlegen und darauf zu besinnen, worauf es im Leben ankommt.

Ich wünsche mir sehr, wieder in ein „normales“ Leben zurückzukehren und mit meiner Familie und Freunden zusammen sein zu können. Ich bete dafür, dass alle die Zeit gut und unbeschadet überstehen. Ich wünsche euch viel Kraft in dieser Zeit und bleibt gesund.

L. Lang, Sozialarbeiterin im Juze espirito

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