Geschichten aus dem Corona-Alltag der BDS

16Apr

Das Kreuz und die Hoffnung

Seit Palmsonntag steht ein über drei Meter hohes Holzkreuz im Garten des Seniorenzentrums Donauufer. Das Kreuz ist eine Leihgabe der Italienischen Gemeinde Ulm, die in diesem Jahr ihren lebendigen Kreuzweg am Karfreitag nicht machen konnte. Ohne Zögern bekamen wir die Zusage. Nur den Transport der drei schweren Eisenteile für den Ständer und der beiden Kreuzbalken mussten wir selbst bewerkstelligen. Auch der Aufbau war eine spannende Sache, die von vielen an den Fenstern beobachtet wurde.

Am Karfreitag hing als Zeichen für Trauer und Tod ein großes schwarzes Tuch am Kreuz. Für Ostern haben wir lange weiße Bänder am Kreuz angebracht, die zu den Wohnungen der Seniorinnen und Senioren und zu den Etagen des Pflegezentrums reichen. Und ein ganz langes Band reicht über den Zaun bis zu einem Baum direkt am Donauuferweg, auf dem viele Menschen vorbei kommen.

Die Strahlen, die vom Kreuz ausgehen, zeigen: das neue Leben Gottes entspringt aus Tod und Auferstehung. Vom Kreuz geht Licht für alle Menschen aus. Die Hoffnung reicht hin zu den Menschen, die unter dem Besuchsverbot leiden, die Angst um ihre Gesundheit und ihr Leben haben.

Ein mutiger Bläser hat das am Ostermorgen, neben dem Strahlenkreuz stehend, eindrücklich unterstrichen. „Christ ist erstanden“, dieser uralte Osterruf erklang und machte auf das Kreuz und die Hoffnung aufmerksam, die von diesem Kreuz ausgeht.  

Michael Burkhardt, Pastoraler Direktor Agaplesion Bethesda Ulm

Osterkreuz
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