Geschichten aus dem Corona-Alltag der BDS
Und auf einmal fehlt sogar das Bahnfahren
Meine Frau und ich waren Anfang des Jahres auf den Philippinen und sind dort um ein Haar in den Ausbruch des Taal-Vulkans geraten. Wir mussten Pläne und Reiserouten umwerfen und schauen, wie wir nach Hause kommen. Auf dem Rückflug dachten wir, wir hätten die Aufregung für das Jahr 2020 schon hinter uns. Vom Corona-Virus war zwar schon die Rede, aber das war – selbst von den Philippinen aus gesehen – recht weit weg. Trotz Virus ging das Jahr los wie geplant, Termine und Reisen satt, der Kalender voll. Um plötzlich von 100 auf 0 abrupt abgebremst zu werden. Kontakte einschränken, Kontaktverbot. Wer hätte gedacht, dass ich das Bahnfahren mal vermisse?
Es zeigt sich, dass vieles auch ohne Reisen geht, per Telefon oder - ganz neu - per Videokonferenz. Und Homeoffice kann auch eine gute Sache sein, zuhause habe ich ein kleines Büro, in dem ich gut arbeiten kann. Mal schauen, was von all dem nach Corona bleibt. Ich für meinen Teil möchte z.B. öfters Telefonate durch Videochats ersetzen. Es ist viel schöner, wenn man sich beim Reden sieht. Und weil der persönliche Besuch bei den Kolleginnen und Kollegen vor Ort mir sehr wichtig ist, wird es auch wieder Bahnfahrten geben (aber vielleicht nicht mehr so viele).
Ich freue mich sehr, dass alle unsere Einrichtungen, egal in welchem Bereich sie tätig sind, so kreativ neue Wege finden, um mit den ihnen anvertrauten Menschen in Kontakt zu bleiben. Das zeigt mir, dass wir alle bei Bethanien nicht nur „einen Job machen“, sondern dass alle mit dem Herzen dabei sind. Gerade in solchen Zeiten tut das sehr gut. Und wer weiß, vielleicht wird ja manches Angebot, was jetzt als Ersatz für das reguläre Programm aufgebaut wird, auch nach Corona Bestandteil unserer Arbeit bleiben. Zukunftsforscher sagen voraus, dass die Zeit nach Corona anders sein wird, als die Zeit vor Corona. Das macht mir keine Angst, denn Bethanien hat sich schon öfters erfolgreich verändert und angepasst.
Natürlich belastet mich im Moment vor allem auch die Sorge um die Gesundheit meiner Familie, meiner Freunde und auch der Kolleginnen und Kollegen immer wieder schwer. Als Christ weiß ich aber, dass ich das nicht alleine tragen muss (und ändern kann ich es auch nicht). Mir selbst hilft Psalm 91 immer sehr, den ich gerne zur Lektüre empfehle 😊.
Uwe M. Junga, kaufmännischer Vorstand