Geschichten aus dem Corona-Alltag der BDS
Die Schwesternschaften im Trubel des Corona-Virus
An einem Sonntag Mitte März fuhr ich von zuhause nach Hamburg zur Schwesternschaft. In Gedanken ging ich die kommende Woche mit allen anfallenden Aufgaben und Vorhaben durch und ahnte dabei noch nicht, was auf mich bzw. uns als gesamte Schwesternschaft zukommt.
Mit den am Abend von der Regierung angeordneten Einschränkungen änderte sich vieles, meine Sorge um die Schwestern und Mitarbeiterinnen in Hamburg und Frankfurt wurde immer „lauter“ und forderte alle Aufmerksamkeit. Unsere Mitschwestern, welche in den Pflegeheimen in Frankfurt und Hamburg wohnen, konnten wir auf einmal nicht mehr besuchen.
Das fällt uns allen durchaus nicht leicht. Wir haben lange darüber nachgedacht, ob wir innerhalb der Mutterhäuser die gemeinsamen Mahlzeiten ausfallen lassen sollten, haben uns dann jedoch schließlich dennoch für das weitere „Familienleben“ in Gemeinschaft entschieden (selbstverständlich nur solange alle gesund sind). Einkäufe durch einzelne Diakonissen sind auf das Notwendigste reduziert. Die Residenz in Hamburg hat einen Einkaufsdienst eingerichtet und darüber hinaus gehen auch unsere Mitarbeiterinnen bei Notwendigkeit einkaufen.
Ich wollte dann Donnerstag darauf eigentlich noch nach Frankfurt reisen, um bis Montag bei den Schwestern dort sein zu können. Leider musste ich mich dazu entschließen, in Hamburg zu bleiben, um die Sicherheit der Schwestern nicht zu gefährden. :(
So bin ich sehr dankbar, dass sich Schwester Jutta anbot, die Abenddienste bei den Schwestern ab sofort bis Ende März zu übernehmen. Auch Frau Hein möchte ich ein großes Danke aussprechen, da sie nun mittags zu den Schwestern geht, um mit ihnen die Tageslesung vorzunehmen, Aktuelles zu besprechen und dadurch zu einem persönlichen Bindeglied zwischen den Schwestern in Frankfurt und mir geworden ist.
Silviana Prager-Hoppe, Leitende Schwester